Die Gartenakademien in Deutschland - Ansprechpartner für Gartenbesitzer und Kommunen |
Momentan bestehen in 10 Bundesländern Gartenakademien mit unterschiedlichen Organisationsformen, aber dem gemeinsamen Ziel, den umweltschonenden Freizeitgartenbau zu unterstützen. Sie sind teilweise integriert in staatliche Versuchs- und Forschungseinrichtungen für Landwirtschaft und Gartenbau bzw. Landwirtschaftskammern.
Gartenakademien spielen heute eine beachtenswerte Rolle in der Kommunikation mit dem Freizeitgärtner. Schwerpunkte sind umwelt- und klimagerechte Anbauverfahren und die Verbreitung aktueller, neuer Forschungsergebnisse in die Praxis. Somit sind die Gartenakademien in Deutschland ein Bindeglied zwischen Forschung und Anwendung. Mit ihrem vielfältigen Angebot und einer unabhängigen, kompetenten und neutralen Beratung sind sie Ansprechpartner für alle Gartenbesitzer*innen, Vereine und Verbände des Freizeitgartenbaus sowie Kommunen. Gartenakademie Rheinland-Pfalz – wie die Forschung dem Freizeitgärtner hilft In Rheinland-Pfalz bewirtschaften etwa 900.000 Freizeitgärtner eine Fläche von rund 40.000 Hektar. In den letzten Jahren ist dabei ein Wandel feststellbar. Dienten die Gärten in früheren Jahren noch vornehmlich der Eigenversorgung mit Obst und Gemüse, so rückt in letzter Zeit der Erholungs- und Freizeitaspekt immer stärker in den Vordergrund. Vor allem wächst das Interesse am Garten bei Menschen, die nicht, wie früher üblich, bereits als Kinder und Jugendliche Erfahrung mit der Gartenarbeit sammeln konnten. Informationen zur Gartengestaltung und vor allem zum Einsatz umweltschonender Kultur- und Bekämpfungsverfahren werden daher zunehmend bei der Gartenakademie des Dienstleistungszentrums Rheinpfalz in Neustadt nachgefragt. Die Gartenakademie als Teil der Gartenbauabteilung des DLR Rheinpfalz ist landesweit Ansprechpartner für alle Bereiche des "Nicht-Erwerbs-Gartenbaues" einschließlich kommunaler Flächen und somit für jeden Gartenbesitzer. Dies umfasst das ganze Spektrum von der Zimmerpflanze bis zum Obstbaum, von Empfehlungen zur Sortenwahl über Kulturempfehlungen bis zum Pflanzenschutz. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Anwendung umweltschonender Methoden. Sowohl der Gartenneuling als auch der erfahrene Freizeitgärtner kann sich hier informieren. Durch Einbezug von Forschung, Beratung und Versuchswesen entsteht ein breites Angebot. Wohin geht der Trend im Freizeitgartenbau ? Insgesamt ist fest zustellen, dass die Akzeptanz für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei vielen Gartenbesitzern zurückgegangen ist. Gefragt sind heute umweltschonende Präparate, der Einsatz von Nützlingen oder biotechnische Verfahren. Obwohl landesweit das Phänomen "Schotter im Vorgarten" zu beobachten ist, gibt es erfreulicherweise auch viele Gartenbesitzer, die sich um Vielfalt im Garten bemühen und diesen als Lebensraum für Tiere aller Art begreifen. Gerade unter jungen Leuten nimmt das Interesse am Gemüseanbau wieder zu, häufig allerdings in Form des "Balkongärtnerns". Im Rahmen des Klimawandels treten immer häufiger Trockenheits- und Hitzeschäden auf. Mit Bewässerungssystemen ist hier nur begrenzt gegen zu steuern. Der Weg führt hin zu einer anderen Gartengestaltung, die stark auf trockenheits- und hitzeverträgliche Pflanzengesellschaften setzt. Der Rasen wird hier, zumindest flächenmässig, an Bedeutung verlieren, insbesondere wenn es in Extremjahren regional zu Bewässerungsverboten kommt. Warum Gartenakademie Rheinland-Pfalz? Der Grundgedanke dieser Landeseinrichtung ist eine kostenfreie Grundleistung und nach Wunsch ein kostenpflichtiges Angebot von Sonderleistungen für alle Bürger. Damit dies kostengünstig gewährleistet werden kann, wurde ein breites Internetangebot (www.gartenakademie.rlp.de) geschaffen, das jedem kostenfrei zugänglich ist. Hier finden sich viele Informationen zu Gartenthemen aus den verschiedensten Bereichen, die über eine Suchfunktion bequem zu finden sind. Außerdem werden unter "Tipp des Monats" besonders aktuelle Themen präsentiert. Wer möchte, kann kostenfrei Neuigkeiten (Newsletter) abonnieren oder per E-Mail konkrete Fragen stellen. Weiterhin kann auf ein landesweites Netz von aktuell 60 regional ansprechbaren "Pflanzendoktoren" (Mitarbeiter von Gartenbaubetrieben) zurückgegriffen werden, die durch die Gartenakademie ständig geschult werden und ebenfalls über die Internetseite zu finden sind. Darüber hinaus greift die Gartenakademie auf die am Dienstleistungszentrum Rheinpfalz vorhandene Infrastruktur an Spezialisten im Pflanzenschutz und auf die Laborausstattung zurück. Am DLR Rheinpfalz werden jedes Jahr eine Vielzahl von Versuchen in den Bereichen Gartenbau und Weinbau durchgeführt. Diese dienen zwar in erster Linie dem Erwerbsanbau, doch vieles ist auch für den Hausgarten interessant und so fließen die Versuchs- und Forschungsergebnisse des Dienstleistungszentrums direkt in die Pflanzenschutzempfehlung für den Garten ein. Die kurzen Wege zu den verschiedenen Arbeitsbereichen des DLR Rheinpfalz in Forschung, Beratung und Versuchswesen ermöglichen ein höchst qualifiziertes und fachlich fundiertes Beratungsangebot zum Nutzen der Gartenfreunde. Im Bereich des öffentlichen Grüns wie z.B. auf Friedhöfen aber auch bei Straßenbäumen ergeben sich häufig Probleme, mit denen sich Kommunen an die Gartenakademie wenden. Ebenso besteht hier Fortbildungsbedarf für die Mitarbeiter. Für diesen Personenkreis werden spezifische Seminare angeboten. Durch enge Zusammenarbeit mit den Gartenakademien der benachbarten Bundesländer werden zum Vorteil der Ratsuchenden gegenseitig Ressourcen genutzt.
Gartentelefon und E-Mail-Anfragen – jedem wird aktuell geholfen Die Mittarbeiter der Gartenakademie geben jeden Montagnachmittag und Donnerstagnachmittag am Gartentelefon (0180/505 3 202, Gebühr 12 Cent/Min) Auskunft und Rat. Außerdem kann jederzeit per E-Mail, entweder über die "Beratungsanfrage" oder die E-Mailadresse gartenakademie@dlr.rlp.de das Problem (mit Foto) geschildert und um Rat gebeten werden (kostenfrei).
Die „Pflanzendoktoren“ der Gartenakademie RLP in den Fachbetrieben im Land Ein grundlegendes Ziel der Gartenakademie ist die Organisation einer fachlich qualifizierten Beratung in allen Fragen des Freizeitgartenbaues. Zu diesem Zweck wurde ein flächendeckendes Netz von freiberuflichen Beratern in Rheinland-Pfalz aufgebaut. Ausgebildete Fachleute aus der Gartenbaubranche konnten dafür gewonnen werden. Diese werden in regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen geschult und beraten sowie über einen kontinuierlichen E-Mail-Service mit aktuellen Trends, Entwicklungen, Zulassungsdaten und Produktinformationen aus dem umweltschonenden Gartenbau versorgt. Zudem ermöglicht eine telefonische “Hotline” den Pflanzendoktoren jederzeit Kontakt mit den Spezialisten am Dienstleistungszentrum Rheinpfalz aufzunehmen. Wer kann “Pflanzendoktor” werden? Motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus der Gartenbaubranche, mit mehrjähriger Berufserfahrung und der Bereitschaft zur Weiterbildung können teilnehmen. Wie werde ich “Pflanzendoktor”? Die Gartenakademie schließt mit dem Betrieb eine Vereinbarung, die gewährleistet, dass über die dort angesiedelten Pflanzendoktoren eine Beratung für Haus und Kleingärtner stattfindet.
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