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©Dr. Köhler
Rasen erneuern oder gleich den Garten umplanen?
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Rasen erneuern oder gleich den Garten umplanen?. Rasen braucht sehr viel Wasser, wenn er „Rasen“ bleiben soll. Ist der Sommer heiß und trocken und wurde nicht ausreichend gewässert, sterben empfindliche Gräser ab. Was bleibt sind trockenheitsresistente Grasarten wie z.B. Hirsen und trockenheitsverträgliche (Un)Kräuter. Hat man dagegen häufig – evtl. sogar täglich - den Rasensprenger laufen lassen, wurden Pilzerkrankungen gefördert und der Rasen hat viele braune Stellen. In beiden Fällen sind viele Gartenbesitzer mit dieser Situation unzufrieden. Schnell fällt dann die Entscheidung, den Rasen erneuern zu lassen. Doch dies ist zu kurzfristig gedacht, denn wir müssen auch zukünftig mit trockenen und vor allem heißen Sommern rechnen. Das bedeutet, dass der Rasen auch weiterhin ein Problem bleiben wird. Zusätzlich kommen noch weitere Sorgenkinder wie z.B. die Thuja hinzu. Es ist abzusehen, dass Thujahecken mittelfristig verschwinden werden, weil sie mit dem Wetter nicht zurechtkommen. Stehen also so große Veränderungen an, kann man zwar versuchen, wie Sisyphus dagegen anzukämpfen, sinnvoller ist es aber, dies als Chance zur Veränderung zu sehen. Zunächst gilt es dabei, sich von Vorstellungen, wie ein Garten aussehen muss, zu lösen. Hecken außen herum, in der Mitte Rasen und evtl. an einer Ecke Staudenbeet muss nicht immer sein! Wichtig ist, die Vorzüge, die eine Bepflanzung gerade bei heißen Temperaturen bietet zu nutzen, aber gleichzeitig mit geringeren Niederschlägen auszukommen. Das bedeutet: Wasser bevorraten (Zisterne), Wasser sparsam einsetzen (Tröpfchenbewässerung) und den Anteil von Pflanzen mit hohem Wasserbedarf (Rasen) zu reduzieren bzw. den mit geringerem (trockenheitsverträgliche Gehölze und Stauden) zu erhöhen. Regenwasser sammeln, ob in der Regentonne oder der Zisterne, ist auf jeden Fall sinnvoll. Allerdings wird der Bedarf oft unterschätzt. Im Sommer verdunstet 1m² Rasen 4 Liter Wasser pro Tag. Regnet es also einen Monat nicht, dann benötigt man 120 Liter Gießwasser pro m², dies sind bei einer 50m² großen Rasenfläche 6000l = 6m³. Eine Zisterne mit einem solchen Fassungsvermögen ist ca. 2,4 m lang 2,0 m breit und 2,3 m hoch und sie ist nach einem trockenen Monat leer! Geht man davon aus, dass über die Monate Juni, Juli und August nur die Hälfte des benötigten Niederschlages auf wenige Regentage verteilt fällt, also auch 6 wöchige Trockenperioden auftreten können, so braucht man mindestens 12m³ Reserve. Als potentiellen Standort solcher Zisternen bleibt in der Regel nur der Platz unter dem Rasen. Dies geschieht sinnvollerweise bevor der Rasen neu angelegt wird. Alternativ kann man auch oberirdische Wassersammler aufstellen. Regenwassertonnen haben in der Regel ein Fassungsvermögen von circa 200 bis 1.000 Liter. Für das obrige Beispiel müssten also 12 Behälter mit 1.000 Liter Fassungsvermögen aufgestellt werden, nur um die Wasserversorgung des Rasens zu sichern! Dies ist in den meisten Fällen wahrscheinlich nicht machbar. Daher muss die Rasenfläche der Bewässerungsmöglichkeit angepasst, d.h. verkleinert werden. Von 50 m² Rasen bleiben dann z.B. nur noch 25 m² übrig, die man aber ausreichend bewässern kann. Wird dann anstatt der Rasensprenger auch noch eine unterirdische Tröpfchenbewässerung eingebaut, spart man Wasser, aber noch wichtiger: Man reduziert die Gefahr von Pilzerkrankungen. Die Chance, einen gesunden, dichten Rasen erhalten zu können, wächst! Reduziert man die Rasenfläche, bleibt natürlich die Frage, an welcher Stelle verbleibt sie und was passiert mit dem Rest? Dies ist dann die Chance, den Rasen in den Bereichen zu belassen, in denen er die besten Standortbedingungen hat und andere Bereiche mit standortgerechten, trockenheitsverträglichen Gehölzen oder Stauden zu bepflanzen, einen zweiten Sitzplatz oder ein Wasserspiel anzulegen. Vielleicht ist auch die Rasenfläche bei diesen Überlegungen auf nur noch 10 m² geschrumpft. Dann macht sie eigentlich keinen Sinn mehr, denn 15 m² ist die Mindestfläche für wirklich nutzbaren und gestalterisch schönen Rasen. Unter diesen Gesichtspunkten ist das „Problem“ Rasen langfristig nicht mit einer Neuanlage in den Griff zu bekommen sondern es erfordert eine Überplanung und Umgestaltung des Gartens und, sofern auf Rasen nicht verzichtet werden soll, die Sicherstellung einer ausreichenden Bewässerung .
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